Kinderrechte sind keine Selbstverständlichkeit

Kinderrechte. Jeder hat schon einmal von ihnen gehört und kennt vielleicht sogar einige. Doch welche Rechte haben wir Kinder eigentlich genau und wo gelten sie?

Von Emma Kadach

Am 20.11. ist der Tag der Kinderrechte, ein weltweit gefeierter Tag. Aber diesen Tag gibt es noch nicht sehr lange. Um den Ursprung dieser Rechte zu finden, muss man weit in der Zeit zurückgehen.

Die Geschichte der Kinderrechte

1924: In diesem Jahr wurde die erste Erklärung zu Kinderrechten beschlossen und zwar vom Völkerbund. Doch nach dem zweiten Weltkrieg wurde dieser Bund, und mit ihm auch die Erklärung zu den Kinderrechten, aufgelöst. 1948 wurden dann die Vereinten Nationen (UN) gegründet. Erst 1959 schafften es die Vereinten Nationen allerdings diese Erklärung erneut durchzusetzen, welche aus nur zehn Rechten bestand. Viele Länder unterschrieben, doch mussten sich nicht zwingend an die Umsetzung der Rechte halten. Erst 30 Jahre später, am 20. November 1989, wurde von der UN die Kinderrechtskonvention (KRK) unterschrieben. Nach und nach traten diese in immer mehr Ländern in Kraft. In Deutschland gelten die Rechte seit 1992.

So sind die uns heute bekannten Kinderrechte entstanden. Sie bestehen aus insgesamt 54 Artikeln. Von diesen 54, häufig schwer verständlichen Artikeln gibt es jedoch einige, welche man als Kind oder Jugendlicher kennen sollte.

Zwei Kinder beim Spielen auf einer Wippe
Kinder haben unter anderem auch ein Recht auf Spielen.

Artikel, die du kennen solltest

Artikel 19 zum Beispiel besagt, dass jedes Kind ein Recht auf Schutz vor Gewalt hat, wozu auch Mobbing zählt. Ein weiterer Artikel, Artikel 28, handelt davon, dass jedes Kind ein Recht auf Bildung hat, allerdings auch auf Spiel, Freizeit und Erholung. Das steht in Artikel 31. Einige andere wichtige Kinderrechte sind zum Beispiel das Recht auf Gleichberechtigung, Inklusion oder auch auf Privatsphäre.

Bis heute hat nur ein Staat die Kinderrechtskonvention nicht ratifiziert, also für im Land gültig erklärt. Somalia und der Südsudan waren im Jahr 2013 die letzten Nachzügler, die sich an die Kinderrechte gebunden haben. Trotzdem ist die Situation in beiden Ländern für die Kinder sehr schlecht, da dort Bürgerkrieg herrscht. Die Rechte auf Bildung und Spiel und auch der Schutz vor Gewalt werden nicht umgesetzt. Die USA ist damit der letzte Staat, der die KRK nicht unterschrieben hat. Hier gibt es allerdings eigene Kinderrechte.

Doch nur weil ein Land die KRK unterschrieben hat heißt es noch lange nicht, dass dort die Rechte eingehalten werden. In vielen Ländern können Kinder nicht zur Schule gehen und sind auch nicht vor Gewalt geschützt. Um so wichtiger ist es, dass wir am 20. November den Tag der Kinderrechte feiern um daran zu denken, dass diese Rechte nicht selbstverständlich sind. Denn auch in Deutschland werden die Rechte der Kinder oft genug nicht ernst genommen.

Titelbild: Emma Kadach

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert